Michael Kaminski

Musik · Theater · Buch

Liebe Leserinnen und Leser,

Musik, die als Gesang auf die Bühne drängt und Sprechtheater als Spielraum musikalischer Qualitäten, diesen Zwillingen gilt mein Blog. Bisweilen mischen sich Architektur und bildende Künste ein. Dann und wann auch Episches und Lyrik.

Mein Blog bedient das Format als Analogie zum Schiffslogbuch. Wichtig nehme ich nicht allein dessen Angaben über Koordinaten, Reisegeschwindigkeit, Seegang und Windstärke, ebenso viel bedeuten mir die Wahrnehmungen zur Gemütslage von Besatzung und Passagieren sowie zur Atmosphäre an Bord.  

Die eingestellten Texte kartieren vermeintlich bekannte Regionen neu und halten Kurs auf unerschlossenes Terrain. Wie hört sich Musiktheater in einer Zeit an, in der uns – nach deren lauthals ausposaunten Ende – Geschichte erneut mächtig anspringt? Vor welchen Wortbeben zittert das Sprechtheater? Ich nehme Witterung auf und beweise dabei hoffentlich den guten Riecher von erfahrenen Seeleuten, denen Land, Gefahren und frische Brisen schon von weitem in die Nase steigen.

Der Reiter >Buch< führt Sie zu Hinweisen auf meine Buchveröffentlichungen. Die >Stücke< leben meine Leidenschaft fürs Tragikomische aus.

Frohe Lektüre!

Michael Kaminski

„Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent!“

Goethe

Theaterkritik im Selbstversuch

Seminar
14.10.22 (Fr) – 16.10.22 (So)

Gnadenlose Verrisse und Lobeshymnen, dazu Besprechungen, die sich später als grandiose Irrtümer erweisen, sie alle scheinen die Vorurteile gegen das Genre zu bestätigen. Zugleich greift das Rezensionsunwesen auf beinahe alle Lebensbereiche über. Keine Frage, Kritiken sind beliebter Lesestoff.

Michael Kaminski stellt das Rüstzeug der Theaterkritik vor und gibt Einblicke in ihre Kriterien. Am Beispiel einer Produktion, die sowohl Freundinnen und Freunde des Musiktheaters als auch des Schauspiels ansprechen wird, wagen sich die Teilnehmenden – vom Seminarleiter individuell betreut – daran, im Selbstversuch eine Kritik zu verfassen.

Das Seminar findet in der inspirierenden historischen und privaten Atmosphäre des Rosindell Cottage in Halle (Westfalen) statt.

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf zehn begrenzt.

Anfragen zu Ablauf und Kosten bitte an info@musik-theater-buch.de.

Sie erhalten umgehend detaillierte Informationen.

Michael Kaminski in der Oper Frankfurt
Michael Kaminski in der Oper Frankfurt

Aktuelle Beiträge

Münchner Olympiastadion. Bis zum PLO-Anschlag Ort der Weltoffenheit und Lebensfreude. Foto: ttimi27
Kommentar

Das Land der Deutschen suchen

Der Entwurf für das Programm der Christlich Demokratischen Union verrenkt sich bis zur peinlichen Groteske, wenn es gilt, Position gegenüber jenen Angehörigen des Islam zu beziehen, denen sich nach eigenem Bekunden der Pfahl der freiheitlichen Gesellschaft ins religiöse Befinden bohrt. Das Geschraubte gleichermaßen der verworfenen und der von der Programmkommission approbierten Formulierung leitet sich aus dem hinter ihr lauernden und vom Parteivorsitzenden favorisierten Begriff der „deutschen Leitkultur“ ab. Der Terminus ist fatal. Parteipolitisch instrumentalisiert, taugt er zu wenig mehr als zur Giftspritze. Seine des Deutschen entkleidete Herkunft aus der Politologie freilich ist untadelig. Vor einem Vierteljahrhundert brachte ihn Bassam Tibi in die Debatte ein. Tibi versteht unter „Leitkultur“ einen europäischen common sense auf Basis von Menschenrechten, Demokratie, Aufklärung, Zivilgesellschaft und Laizismus. Während sich Mitwohnende durchaus auf die von Tibi postulierten Grundsätze verpflichten lassen müssen, wenn sie sich einem von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit grundierten Gemeinwesen zugesellen möchten, stimmt die Forderung, eine „deutsche Leitkultur“ zu bekennen, misstrauisch. Unweigerlich liefe solche Konfession auf einen Katechismus des Deutschtums hinaus. Gleich, ob auf einen großen oder kleinen, in jedem Fall einen ähnlich verzichtbaren wie die weltanschaulichen Prüfungen, denen einst den Dienst mit der Waffe Ablehnende unterzogen wurden. Deutschsein lässt sich nicht examinieren, nur leben. Ob Menschen europäischer oder überseeischer Herkunft, von der Erde oder einem Exoplaneten darauf sinnen, an Deutschland mitzuwirken, bleibt sich gleich. Willkommen ihnen allen. 

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Schwerelose Gotik. Kathedrale Saint-Etienne.
Kunst & Architektur

Lothringischer Finanzplatz

Auf einer Anhöhe über der Mosel ragt die Saint Etienne (dem hl. Stephan also) geweihte überaus elegante gotische Kathedrale. Das Äußere der Metzer Bischofskirche gibt sich grazil. Ihr Strebewerk scheint sich vornehm in den Gesamtkörper des Gebäudes zurückzunehmen. Seit der späten römischen Kaiserzeit standen an dieser Stelle christliche Gotteshäuser.

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Kontakt

Bildnachweis Kopfleiste:
Musiktheater im Revier Credit: Anna-Lea Knubben
Opéra Royal de Wallonie Credit: Opéra Royal de Wallonie-Liège