­

Von Amts wegen verwahrlost

Der Fall Mia
von Frederike Karg
Mia weint still. Sie sitzt so steif auf dem Rücksitz des schwarzen Variant wie das Stoffpferdchen, das sie vor die Brust presst. „Gleich sind wir bei ganz vielen Kindern!“, sagt die Frau vom Jugendamt aufmunternd, als sie sich hinter das Steuer schwingt. „Du wirst es mögen!“

Lesen

Lebenszeichen

Hoch erfreut, ließ ich mich am vorletzten Wochenende durch gleich drei Sprechtheaterpremieren in Anspruch nehmen. In Wiesbaden stellte Uwe Eric Laufenberg von Donnerstag bis Samstag seine Beckett-Trilogie aus >Glückliche Tage<, >Warten auf Godot< und >Endspiel< vor.

Lesen
Passgenauer Dialogfetzen

Passgenauer Dialogfetzen

Vor wenigen Tagen saß ich bei einem Glas Wein in der Maisonne vor einer Bar am Rand eines der angenehmeren Plätze einer deutschen Großstadt. Am Nebentisch unterhielt sich ein Paar in fortgeschrittenem mittleren Alter, das offenbar weder verheiratet war, noch Haus oder Wohnung teilte.

Lesen
Krapphof-Krimi

Krapphof-Krimi

Zu Beginn des Jahrtausends wohnte ich auf einem Rittergut im Aachener Land. Der Garten mit jahrhundertealtem und mitunter exotischem Baumbestand war beinahe ein Park. Durch die Wände des Hauses bahnten sich Mäuse ihren Weg. Die eichene Stiege führte ein nächtlich knarzendes Eigenleben.

Lesen
Chinesischer Gelehrter, Tang-Dynastie (6.-9. Jh. n.Chr.), Shanghai-Museum

VI

Nach meiner Lektüre von Karl Jaspers‘ dreibändiger >Philosophie< trat mir inwendig ein Gelehrter in uraltertümlichem chinesischem Gewand vor Augen. Ich schrieb daraufhin einen Gedichtzyklus, dessen sechstes Lied ich Ihnen nun vorstelle.

Lesen
Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Brandreden aus der hessischen Landeshauptstadt

Vor kurzem las ich in >Volltext<, der in Wien erscheinenden Literaturzeitschrift, ein Interview mit Esther Kinsky (Ausgabe 01/20). Die Schriftstellerin und Übersetzerin wurde darin zu den Kriterien befragt, die jungen Leuten erlauben, eine mögliche Berufung zum Autorendasein zu verifizieren.

Lesen

Licht vom Licht

Das den Isenheimer Altar im Colmarer Unterlinden-Museum mit seinen Eltern besuchende Kind zeigte sich von Grünewalds gewaltigem Bildwerk höchstens indirekt durch Glaubensinhalte eingenommen.

Lesen
Henry Bowers (1883–1912) / Public domain

Verschollene Stücke (Sprechtheater Folge 1)

Nicht der Gewinner des Wettrennens zum Südpol, sondern dessen Verlierer avanciert in Reinhard Goerings Tragödie zur Titelfigur. Robert Falcon Scott kam erst 35 Tage, nachdem Roald Amundsen am 14.12.1911 dort angelangt war, ins Ziel. Scott starb auf dem Rückweg vom Pol am 29.03.1912. Sein Weg in den Tod rückt ins Zentrum des Stücks.

Lesen