Versuch über Rossini

Nach einer Aufführung des >Mosè in Egitto<, in dem Rossini des Auszug des Volkes Israel aus Ägypten dramatisiert, erläuterte ich der Freundin auf dem Weg in eine vom Opernhaus gerade noch bequem zu erreichende Bar, was Schopenhauer an Rossinis Musik schätzte.

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Pietro Longhi, Die Ohnmacht (National Gallery of Art, Washington D. C.)

Gut durchlüftet

Ob es sich um die >zweite Welle< handelt oder nicht, lasse ich dahingestellt, doch nehmen die Covid-19-Fälle erneut bedenklich zu. Stumm sind inzwischen selbst die durch und durch verstimmten Posaunen religiöser Fundamentalisten, die vor Zeiten schiefe Töne von der vermeintlich göttlichen Schickung des Virus als Prüfung oder gar Strafgericht anschlugen.

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Wer killt Mrs. Wilberforce?

  • August 15, 2020 / 25. Aw 5780
  • Reise
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von Karl Peter Herbst –

Wer im Urlaub keine Lust auf kommerziell vermarktete Attraktionen hat, mache sich auf die Suche nach versteckten oder verschwundenen Sehnsuchtsorten. Wenig eignet sich da besser als Filmlocations, nachdem man sich die entsprechenden Klassiker zur Reisevorbereitung noch einmal angesehen hat.

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Hartmannsches Haus (1724)

Bautzen (Budysǐn), Fortsetzung

Geographisch durch ihre Lage am Übergang vom Bergland ins fruchtbare Lössgefilde begünstigt, historisch durch die Funktion als Hauptstadt der Oberlausitz und die aus Frankfurt a. M. über Leipzig kommende, nach Breslau führende Via Regia ausgezeichnet, profitierte die Stadt gleichermaßen von der hier ansässigen Administration der Markgrafschaft wie vom Fernhandel.

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Despotie in Braun und Rot

Die Spree über die Friedensbrücke querend, kamen Kindheitserinnerungen auf. Nicht, dass ich zuvor je die Hauptstadt der Oberlausitz und der Sorben besucht hatte, aber die Abbildung der vom Flussufer siebengeschossig aufragenden >Alten Wasserkunst< in einem Buch aus der elterlichen Regalen, hatte sich den Mittelalterphantasien des Kindes eingeprägt, um sich Belagerungswerke und Sturmleitern an dem Turm erproben zu lassen.

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Weder säen noch ernten

Die Pflugschar meiner Sprache reißt die fruchtbare Scholle auf.
Beim Acker warten die Krähen.
Harren der Aussaat, weilen ich den Geruch mir der
Frisch eröffneten Erde feucht in die Nase steigen lasse. Zwar weiß ich
Um die lauernden Diebe. Dennoch genieße ich ungetrübt und heiter.

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Von Amts wegen verwahrlost

Der Fall Mia
von Frederike Karg
Mia weint still. Sie sitzt so steif auf dem Rücksitz des schwarzen Variant wie das Stoffpferdchen, das sie vor die Brust presst. „Gleich sind wir bei ganz vielen Kindern!“, sagt die Frau vom Jugendamt aufmunternd, als sie sich hinter das Steuer schwingt. „Du wirst es mögen!“

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Lebenszeichen

Hoch erfreut, ließ ich mich am vorletzten Wochenende durch gleich drei Sprechtheaterpremieren in Anspruch nehmen. In Wiesbaden stellte Uwe Eric Laufenberg von Donnerstag bis Samstag seine Beckett-Trilogie aus >Glückliche Tage<, >Warten auf Godot< und >Endspiel< vor.

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Passgenauer Dialogfetzen

Passgenauer Dialogfetzen

Vor wenigen Tagen saß ich bei einem Glas Wein in der Maisonne vor einer Bar am Rand eines der angenehmeren Plätze einer deutschen Großstadt. Am Nebentisch unterhielt sich ein Paar in fortgeschrittenem mittleren Alter, das offenbar weder verheiratet war, noch Haus oder Wohnung teilte.

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